Frühlingsgefühle – Schmetterlinge im Hunde-Bauch übernehmen das Kommando

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Endlich! So schön manche Seiten von ihm sind – bald hat der Winter ein Ende und wir können den Frühlingsanfang feiern. Am 20. März ist es soweit! Nicht nur die Blumen- und Pflanzenwelt scheint in Stimmung zu kommen – auch die Menschen sprühen vor Energie. Aber vor allem freuen sich die Vierbeiner über die neue Wetterlage. Die Tage werden länger, etwas wärmer ist es auch schon – und man bzw. Hund hat die schöne helle und warme Jahreszeit noch vor sich.

Sonnenlicht und Wärme lässt die Lebensgeister wieder erwachen. Da geht es den Fellnasen nicht anders als uns Menschen. Tatsächlich haben aber sowohl Zwei- als auch Vierbeiner mit der Frühjahrsmüdigkeit zu kämpfen – sie sind träge und faul. Woran liegt das?

Zahlreiche Sonnenstunden sorgen dafür, dass das Schlafhormon Melatonin ordentlich zurückgefahren wird – stattdessen wird Serotonin gebildet. Dieses Hormon suggeriert dem Körper die Aktivität zu steigern. Kreislauf, Stoffwechsel und Durchblutung werden ordentlich angeregt - Hunde sind ab sofort wacher, agiler und vor allem unternehmungslustiger. Vom Zeitpunkt könnte es nicht passender sein – denn nun beginnt auch die Paarungszeit für die Tiere.

Ist eine Hündin läufig, gerät der ein oder andere Rüde schon mal außer Rand und Band und mutiert zum echten Schürzenjäger. Also liebe Hundebesitzer: Aufgepasst! Achtet auf Eure Vierbeiner! Nicht, dass es zu einer ungewollten Paarung kommt - sonst wufft und waut es ca. 63 Tage später in allen Ecken.

Vierbeiniger Liebeskummer


Frühlingsgefühle treten sowohl bei Hündinnen als auch bei Rüden auf – und die geben als echte Hormon-Bündel wirklich alles. Ab März sind viele Hündinnen läufig – und zahlreiche unkastrierte Rüden zerfließen glatt vor Liebeskummer. Typische Anzeichen eines liebeskranken Hundes sind dabei jaulen, fiepen, aufgeregtes Hecheln und extreme Unruhe. Manche Vierbeiner gehen sogar in den „Hungerstreik“ – sie verweigern vor lauter Herzeleid die Nahrungsaufnahme.

Spaziergänge können in dieser Zeit schon mal mühsam werden – in erster Linie für das Herrchen. Düfte – echte Wohlgerüche für die Fellnase – werden nach einem langen Winter von Hunden nochmal stärker wahrgenommen. Je nach Rasse verfügen Hunde über 125 bis 220 Millionen Riechzellen – und die begeben sich von März bis April auf ausgedehnte Spurensuche. Jede noch so kleine Duftmarke einer läufigen Hündin gilt es sofort zu entdecken und zu inspizieren.

Die Hundenase steht unter Strom


Der Hundehalter sollte sich jetzt wirklich die Zeit für einen ausgedehnten Schnüffelspaziergang nehmen. Für den Hund ist die Spurensuche so ähnlich wie Zeitung lesen. Dann jagt die Fellnase „gut informiert“ weiter durch Feld und Wiesen. Aber jetzt – Obacht! Nicht nur Hunde sind auf Freierspfoten unterwegs – auch der Hormonspiegel der Wildtiere steigt jetzt enorm. Selbst wenn Euer bester Freund nicht über einen ausgeprägten Jagdinstinkt verfügt – das Schicksal solltest Du nicht herausfordern. Beispielsweise machen kleine Entenküken gerade ihre ersten Ausflüge am See. Auf die sensible Hunde-Nase kann das durchaus attraktiv wirken, da er hormonell aktuell stark unter Strom steht und jederzeit in den Startlöchern steht, um Jagd auf die „Frauenwelt“ zu machen.

Achtung! Leinenpflicht


Ab dem 1. April gilt in vielen Bundesländern eine strikte Leinenpflicht - in Nordrhein-Westfalen in Vogelschutzgebieten sogar vom 1.3-31.7. In anderen Bundesländern gibt es eine generelle Anleinpflicht – unabhängig von der Jahreszeit.

Das können Hundebesitzer tun, wenn die Frühlings-Hormone bei den Vierbeinern verrücktspielen:

Ein bis zwei Leckerlis reichen häufig schon und lenken paarungsbereite Rüden von ihrem Objekt der Begierde ab.

Ruhe hilft manchmal Wunder! Gut besuchte Hundeplätze oder beliebte Parks sollte man in „schwierigen“ Zeiten allerdings meiden. Schlichtweg, um der Fellnase nicht das „Futter unter die Nase“ zu halten. In einem ruhigen Waldstück kann der Hund sich dann auf die vielen anderen Gerüche des Frühlings konzentrieren und diese in vollem Maße genießen.

Trösten - nicht schimpfen


Der Liebeskummer Deines hormongesteuerten Vierbeiners treibt Dich in den Wahnsinn? Trost hilft hier besser als eine Schimpf-Tirade. Dein Vierbeiner leidet – und kann einfach nicht anders. Vielleicht kennt Ihr das sogar von Euch selbst? Dauert der Liebeskummer verhältnismäßig lang an, muss unter Umständen ein Tierarzt konsultiert werden!

Auch wenn das „Frühlings-Erwachen“ mit Hund mitunter durchaus anstrengend sein kann – genauso schön ist es doch auch, Euren Liebling so lebhaft und aufgedreht zu erleben. Die Zeit sollte man genießen – sie geht auch wieder vorbei.

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