Wahre Schönheit kommt von innen

Ernährung


Warum ein gesunder Darm bei Hunden so wichtig ist


Ein Hund hat zehn Mal mehr Bakterien als Körperzellen. Die Bakteriengemeinschaft im Darm des Hundes, sein Mikrobiom, spielt für die Gesundheit von Körper und Psyche eine maßgebliche Rolle. Das Mikrobiom ist dafür zuständig, in welcher Qualität Dein Hund Nährstoffe aufnehmen kann, wie gut das Blut arbeitet und wie intelligent das Immunsystem dirigiert wird. Fachleute bestätigen zudem, dass auch das Verhalten und die Psyche vom Mikrobiom gesteuert werden.

Die Darmoberfläche ist das größte Einfallstor für Krankheitserreger. Darmbakterien haben großen Einfluss auf Krankheiten und auch auf die Psyche des Hundes. Umso wichtiger ist es, die Darmflora gesund zu halten. Die Darmflora beeinflusst beispielsweise wie gut oder schlecht Futter verdaut wird – und ob der Hund Futterunverträglichkeiten entwickelt. Darüber hinaus entscheidet eine gesunde Darmflora, ob der Hund schnell dick wird – oder weiterhin die schlanke Linie verfolgt.

Der Darm steuert also die körperliche und geistige Gesundheit. Deshalb sind die Qualität und Lebendigkeit der Nahrung überaus entscheidend für ein langes, gesundes Hundeleben.

Ihr müsst Euch das so vorstellen: Der Darm ist quasi das zweite Gehirn – und das größte sensorische Organ des Körpers. Durch die Darm-Hirn-Schranke tauscht er alle wichtigen Informationen mit dem Gehirn aus. Somit beeinflusst er die Stimmung sowie das Verhalten Deines Hundes. Ein gesundes Darmsystem trägt somit maßgeblich zur Ausgeglichenheit, Angstfreiheit und Zufriedenheit Deines Hundes bei.

Der Darm ist schlichtweg das wichtigste Organ – quasi der Vater aller Organe. Er zieht die Energie aus den Nährstoffen und verteilt diese an alle Organe im Körper. Die Mikroorganismen im Darm erzeugen Energie, die direkt an Magen, Milz, Leber, Nieren und Lunge gesendet wird. Ein gesundes Darmsystem sorgt dafür, dass Organe ihre Aufgaben bestmöglich erfüllen können.

Ein gesundes Mikrobiom wirkt sich auch positiv auf Haut, Fell, Ohren und Schleimhäute aus. Möchtest Du einen gut riechenden Hund mit glänzendem Fell und klaren Augen haben – dann setze auf die Pflege von innen und achte auf eine gesunde Darmflora bei Deinem Liebling.

Alarm im Darm


Aber mehr noch! Wusstest Du, dass sogar Allergien im Darm entstehen? Durch Umwelteinflüsse, übermäßigen Medikamentengebrauch oder fehlende Mikronährstoffe in der Nahrung gehen spezielle Bakterien, die für den Schutz der Gesundheit zuständig sind, teilweise verloren. Auf diesem Wege können vor allem Nahrungsmittelallergien entstehen. Wenn Du Deinen Hund vor Allergien fernhalten oder sogar befreien möchtest, solltest Du sein Mikrobiom stärken. Eine gesunde Darmflora ist schlichtweg die beste Voraussetzung für ein langes, gesundes Hundeleben. Tatsächlich befinden sich 75% der Darmbakterien im Dickdarm. Daher muss dieser besonders gefördert und stabilisiert werden.

Fastenzeit – nicht nur vor Ostern


Fasten – nur etwas für Zweibeiner? Mitnichten! Ein Fastentag pro Woche erfreut nicht nur uns Menschen – sondern auch den Hund bzw. vor allem dessen Darm. Er unterstützt das Magen-Darm-System bei der Entgiftung, Reinigung, Enzymbildung und der bakteriellen Regeneration. Studien haben zudem gezeigt, dass Fasten das Altern hinauszögert. Wenn das mal kein Argument ist.

Tatsächlich benötigen die Darmwände regelmäßiges Training. Sind sie dünn und lückenhaft, können Giftstoffe aus der Verdauung in den Körper und die Blutbahn gelangen. Darmgesundes Futter, das ausreichend Rohfasern enthält sorgt dafür, dass der Darm flexibel und beweglich bleibt.

Die Darmschleimhaut ist wirklich ein kleines Wunder. Sie verhindert nicht nur das Eindringen von Giften und schädlichen Keimen in den Körper, sondern produziert sogar selbständig Vitamine und lebenswichtige Abwehrstoffe. Ein gesunder Darm benötigt vor allem Ballaststoffe - in Form von pflanzlichen Faserstoffen regen sie die Verdauung an und schützen vor verschiedenen Krankheiten. Dein Hund kann diese entweder durch große Portionen Gemüse oder einem Mix aus Gemüse und glutenfreien Kohlenhydraten aufnehmen. Warum eine glutenfrei Ernährung bedeutsam sein kann, erfahrt Ihr auch in diesem Blogbeitrag.

Dreck reinigt den Magen


Buddeln Kinder und Hunde engagiert im Garten oder anderen Plätzen, beruhigen sich die Zweibeiner immer gern mit folgendem Ausspruch: Dreck reinigt den Magen. Ganz so ist es nun nicht. Aber guten Gewissens kann man behaupten: Zu steril ist ungesund. Sich in der Natur aufzuhalten und ordentlich im Matsch spielen – das macht sowohl Kindern als auch Hunden außerordentlich viel Spaß. Zudem hilft es der (Darm-)Gesundheit. Denn auf diese Weise kommt der Hund mit vielen verschiedenen Bakterien in Kontakt und kann so ein starkes Immunsystem aufbauen.

Ist der Vierbeiner schwer erkrankt, können Antibiotika oftmals helfen oder gar Leben retten. Die Kehrseite der Medaille ist, dass sie auch Teile der guten Bakterien töten. Umwelteinflüsse, chemische Medikamente, Salben oder Flohmittel belasten den Leber-Nieren-Stoffwechsel – und somit auch die Darmflora. Daher sollte nach der Einnahme von Antibiotika immer eine Darmsanierung gemacht werden, um den Darm wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

In Maßen und nicht in Massen


Grundsätzlich sollten Hundehalter immer eines beachten: In Maßen und nicht in Massen. Sowohl ein zu hoher Kohlenhydratanteil als auch ein zu hoher Eiweißanteil im Futter ruft einseitige Bakterien hervor. Ist die Darmflora nur einseitig ausgeprägt, ist sie auch weniger stabil. Das bedeutet, dass der Hund auch anfälliger ist, an Durchfall zu erkranken.

Übergewicht ist nie sinnvoll. Hat Euer Hund etwas zu viel auf den Rippen? Gut möglich, dass seine Darmflora instabil ist. Sobald an seiner Fütterung etwas geändert wird, reagiert er wahrscheinlich sensibler darauf als normalgewichtige Hunde. Achte immer darauf, Eurem Hund nur so viele Kalorien in den Futternapf zu tun, die er auch wirklich benötigt. Ballaststoffreiche Kost wirkt Übergewicht entgegen und fördert gleichzeitig eine gesunde Darmflora.

Zöliakie bei Hunden


Manchmal könnte man vermuten, dass eine glutenfreie Ernährungsweise regelrecht zum Trend geworden ist, weil es vermeintlich gesünder ist. Bei vielen Menschen und Tieren handelt es sich aber nicht nur um eine Unverträglichkeit. Sie leiden an Zöliakie – eine schwere Autoimmunkrankheit. Patienten reagieren – „menschlicher“ und “tierischer“ Natur - auf Gluten. Dabei handelt es sich um ein in Getreidesorten (beispielsweise Weizen, Gerste, Roggen, Dinkel etc.) enthaltenes Eiweiß.

Tatsächlich erkranken nicht nur wir Menschen an Zöliakie – oder leiden an einer Glutenunverträglichkeit. Auch Tierärzte melden gestiegene Zahlen. Symptome können ganz unterschiedlich und auch verschiedenartiger Ausprägung sein:

  • Verdauungsprobleme wie Blähungen, Durchfall oder Verstopfung
  • Hautausschlag und Fellverlust
  • Hund kaut und beißt sich an seinen Pfoten
  • Juckreiz am gesamten Körper
  • Probleme mit den Ohren – z.B. Hefepilz oder Entzündungen
  • Schmerzen beim Bürsten des Fells


Gegen Zöliakie gibt es keine Medikamente. Die einzige Therapie ist eine lebenslange, strenge glutenfreie Ernährung. Ausnahmen gibt es nicht. Nur so kann sich die Dünndarmschleimhaut wieder regenerieren und eine normale Nährstoffaufnahme gewährleisten. Dann springt Euer Vierbeiner bald wieder munter durch die Gegend. Und sollte er aus irgendeinem Grunde mal nicht quietschfidel rumsausen – dann kommt zu balunos.

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